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Digitalisierung als Kommunikationsproblem

Digitalisierung wird ausschließlich als Problem der technischen Bereitstellung behandelt …

zum Gestaltungsmuster

Gestaltungsmuster: Digitalisierung als Kommunikationsproblem

 

Digitalisierung wird ausschließlich als Problem der technischen Bereitstellung behandelt




Problembeschreibung

Eine Forderung, die oft erhoben, aber an Hochschulen nur selten eingelöst wird, ist: Soziale und organisationale Fragen seien im Rahmen der Digitalisierung denen der Informationstechnik mindestens gleichzusetzen und immer mitzubehandeln (vgl. Auth/Künstler 2016: 916). Doch wird Digitalisierung vielerorts allein als Bereitstellungsproblem behandelt. Die Ebene der Informationstechnik ist in diesen Fällen nicht oder nicht hinreichend mit der Organisationsebene gekoppelt.




Lösung

Digitalisierung hat sich zum Kommunikationsproblem gewandelt. Dadurch lässt sie sich nicht mehr allein als Bereitstellungsproblem behandeln. Es sind nicht lediglich technische Infrastrukturen aufzubauen, sondern die – immer schon konfliktträchtigen – Schnittstellen zwischen Forschung, Lehre und Verwaltung zu rekonfigurieren. Wird dies akzeptiert, dann ist zumeist auch Einigung über zweierlei zu erzielen: Zur Vermeidung von Konflikten und mangelnder Akzeptanz sollte partizipativ vorgegangen werden. Ein Beteiligten- und Interessen-Management entscheidet wesentlich über den Erfolg von Digitalisierungsaktivitäten.




Lösungsbeschreibung

Die Digitalisierung der Hochschulen ist mehr als das, was landläufig unter diesem Stichwort aufgerufen wird: nicht nur IT-Konzepte, nicht allein digital unterstütztes Lehren und Lernen, mehr als digital basierte Kommunikation. Vielmehr verändern sich Hochschulen digitalisierungsbedingt in allen Bereichen – Forschung, Lehre und Verwaltung – und dort wiederum auf allen Ebenen. Dabei ist die Technik an Hochschulen in soziale Abläufe eingebettet, die nicht nur technisch organisiert werden können. Nimmt man z.B. die Bildungsfunktion der Hochschulen, so sind hier für die Digitalisierung fünf Komponenten zentral, und nur zwei davon sind unmittelbar auf die Technik bezogen (Henke/Pasternack 2021: 2f.):

  • die technischen Voraussetzungen in Gestalt von Bandbreiten und Leistungsfähigkeit der Endgeräte,
  • die Programme in Gestalt von Plattform- und Kommunikationssoftware,
  • die digitalen Kompetenzen der Lehrenden,
  • die didaktischen Kompetenzen der Lehrenden und
  • die digitalen Kompetenzen der Studierenden.
Diese fünf Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein. Wo eine davon Unzulänglichkeiten aufweist, muss entweder bei dieser nachgebessert oder eine Anpassung aller anderen Komponenten vorgenommen werden. Unterschreiten etwa die digitalen Kompetenzen der Studierenden die der Lehrenden, dann muss entweder durch vorbereitende Einführung Gleichstand hergestellt werden, oder die jeweilige Lehrperson muss ihre Ansprüche reduzieren.

Der soziale und organisationale Gesamtzusammenhang, in den die digitalen Systeme und Werkzeuge eingeordnet sind, bildet den Horizont aller Neuerungen. Die Dreiecksbeziehung zwischen Forschung, Lehre und Verwaltung muss dabei stets neu ausgehandelt werden – insbesondere dann, wenn es digitalisierungsbedingt zu umfassenden Verschiebungen im Bereich der Organisation kommt. Dass sich daraus auch neue Rollenschranken, Informationsgefälle und Kommunikationshürden ergeben, ist zwar unvermeidbar, aber auch reduzierbar. Im Rahmen eines Beteiligten- und Interessen-Managements ist es notwendig, vorhandene Unsicherheiten so bearbeiten zu können, dass Grundkonflikte möglichst latent bleiben und nicht offen ausbrechen. In der Interaktion können dabei verschieden Lösungsmechanismen zum Tragen kommen: ein Lenkungsausschuss als „Eskalationsebene“; das Einsetzen eines Moderators zur Strukturierung der Interaktion oder eine nach sachlichen Kriterien ausdifferenzierte Kommunikationsstruktur. (Mormann/Wilijes 2013: 34–36)




Beispiele und weiterführende Informationen

  • Auth, Gunnar/Steffen Künstler (2016): Erfolgsfaktoren für die Einführung integrierter Campus-Management-Systeme. Eine vergleichende Literaturanalyse mit praxisbezogener Evaluation, in: Heinrich C. Mayr/Martin Pinzger (Hg.), Tagungsband INFORMATIK 2016, LNI Band P-259, Kollen, Bonn, S. 915–931.
  • Henke, Justus/Peer Pasternack (2020): Die Hochschulen im Zeitalter des Frühdigitalismus. Zur Einführung, in: Dies. (Hg.), Wie die Hochschulen durch das Zeitalter des Frühdigitalismus kommen, Springer Fachmedien, Wiesbaden, S. 1–8.
  • Mormann, Hannah/Kristina Willjes (2013): Organisationsprojekt und Projektorganisation. Softwareeinführungsprojekte in Hochschulen aus einer organisationssoziologischen Perspektive, in: Friedrich Stratmann (Hg.), IT und Organisation in Hochschulen. Ausgewählte Beitrage einer HIS-Fachtagung, Hannover, S. 23–41, auch unter https://his-he.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Forum_Hochschulentwicklung/fh-201304.pdf (4.6.2024).

Schreiben Sie uns Ihr Gestaltungsmuster.

Haben sie eigene Erfahrungen im Umgang mit typischen (spezifischen) Problemsituationen der Organisationsgestaltung gemacht? Probleme, die in Reaktion auf die eigene Arbeit auftreten oder solche, die der Organisation innewohnen und gestaltend bzw. moderierend bearbeitet werden können? Haben Sie bewährte Lösungsansätze oder Gestaltungsmuster zur Bearbeitung solcher Problemsituationen? Dann freuen wir uns, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen mitteilen.

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