Angestrebte Veränderungsprozesse können bei den Hochschulangehörigen Widerstände hervorrufen …
Problembeschreibung
Veränderungsprozesse an Hochschulen zielen meist auf organisatorische Innovationen. In ihrer Umsetzung muss berücksichtigt werden, dass jegliche Innovation zunächst etwas Noch-nicht-Mehrheitsfähiges darstellt. Umfassende Veränderungsprozesse sind häufig mit dem Problem behaftet, dass sie eine fassbare Gegenwart durch eine ungewisse und nur schwer greifbare Zukunft ersetzen. Es können z.B. große Unsicherheiten bestehen, ob die angestrebten Ziele tatsächlich erreichbar und die Risiken des Veränderungsprojekts zu kontrollieren sind. Vor diesem Hintergrund sind kurzfristig typischerweise keine Mehrheiten für eine Veränderung zu erobern. Entsprechend begrenzt ist die Akzeptanz der Hochschulangehörigen für Neuerungen.
Lösung
Bevor ein Veränderungsprozess in Gang gesetzt wird, wird eine realistische Einschätzung des Unterstützerpotenzials unternommen. Ist mehrheitlicher Widerstand gegen einen Veränderungsprozess zu erwarten, werden die Ursachen ermittelt. Auf dieser Basis wird der geplante Veränderungsprozess angepasst, so dass Widerständen schon prophylaktisch entgegengewirkt wird.
Lösungsbeschreibung
Typischerweise sind, jedenfalls kurzfristig, keine Mehrheiten für umfassende Veränderungen zu erobern. Allerdings kann meist dafür gesorgt werden, dass die Hochschulangehörigen nicht mehrheitlich gegen ein konkretes Veränderungsanliegen sind. Was ist dafür zu tun? Übermäßig viele Interessenkollisionen sind zu vermeiden. Zwar sind diese kaum völlig auszuschließen, doch es dürfen nicht zu viele werden. Ein Übermaß an Interessenkollisionen kann immer dann unterstellt werden, wenn die Interessen einer Mehrheit derjenigen, deren Mitwirkung entscheidend ist, dem jeweiligen Veränderungsanliegen zuwiderlaufen. Daher empfiehlt sich eine Diagnose des jeweils relevanten Sozialen Systems (nach König/Volmer 1999: 12), in das ein beabsichtigter Prozess eingebettet ist. Dazu werden folgende Leitfragen beantwortet:
Beispiele und weiterführende Informationen
Haben sie eigene Erfahrungen im Umgang mit typischen (spezifischen) Problemsituationen der Organisationsgestaltung gemacht? Probleme, die in Reaktion auf die eigene Arbeit auftreten oder solche, die der Organisation innewohnen und gestaltend bzw. moderierend bearbeitet werden können? Haben Sie bewährte Lösungsansätze oder Gestaltungsmuster zur Bearbeitung solcher Problemsituationen? Dann freuen wir uns, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen mitteilen.
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