Digitale Anwendungssysteme sind durch eine Spannung zwischen potenziellem Komfort und unkomfortablem Zeitaufwand gekennzeichnet …
Problembeschreibung
Die Nutzer.innen der von Hochschulen bereitgestellten Kommunikationsinstrumente sind immer auch Nutzer verschiedenster digitaler Angebote, also auch solcher außerhalb der Hochschule. Sie verfügen somit über Kenntnisse oder Intuitionen, welcher digitale Komfort möglich ist. Da es außerhalb der Hochschule mehr digitale Angebote gibt als innerhalb, werden die Erwartungshaltungen der Nutzer vor allem extern geprägt. All das zusammen führt dazu, dass eines schnell bemerkt wird: wenn ein hochschulisches Tool die andernorts bereits erprobten Möglichkeiten unterschreitet. Nun lassen digitale Anwendungssysteme an Hochschulen sehr häufig den kognitiven Hintergrund eines ingenieursystemischen oder bürokratischen Denkens erkennen. Dieser Hintergrund mag für den Systemaufbau notwendig sein. Wissenschaftler.innen und Studierende dagegen verfügen in der Regel nicht über die Zeitressourcen, sich fortwährend in aufwendige und nichtintuitive Portalsystematiken einzuarbeiten. Regelmäßig unterschätzt werden bei der Gestaltung digitaler Anwendungssysteme das Nutzerverhalten und die Nutzeransprüche. Das kann die Nutzungsbereitschaft mindern oder dazu führen, dass Vermeidungsstrategien mobilisiert werden.
Lösung
Die sozialen und organisationalen Fragen sind denen der Informationstechnik mindestens gleichzusetzen und damit gleichwertig zu behandeln. Innerhalb des Handlungsprogramms zur Hochschuldigitalisierung lassen sich dazu einvernehmliche Standards definieren. Diesen wird mit einer umzusetzenden Policy fortwährend Geltung verschafft, z.B. durch Anpassungen im Prozess. Die Standards zielen darauf, eine strikt nutzerorientierte Gestaltung des digitalen Hochschulökosystems anzuleiten. Es geht darum, immer von den Bedürfnissen, Fertigkeiten, Funktionserfordernissen und Gewohnheiten der Nutzer.innen her zu denken. Dazu wird das Erfahrungswissen der Nutzer.innen verarbeitet. Hierfür werden niedrigschwellige Kommunikationskanäle angeboten, mit denen sich Rückmeldungen geben lassen.
Lösungsbeschreibung
Der Faktor Mensch steht nicht im Hintergrund, sondern im Zentrum digitaler Veränderungsprozesse. Die für die Systemeinführung (und den späteren Dauerbetrieb) nötigen Schritte und Problembearbeitungen werden stets aus technischer und sozialer Perspektive gedacht. Dafür muss die Ebene der Informationstechnik mit der Organisationsebene gekoppelt werden. Hilfreich ist es, einvernehmlich Standards der technischen Umsetzung und organisatorische Standards der Hochschuldigitalisierung zu formulieren:
Beispiele und weiterführende Informationen
Haben Sie eigene Erfahrungen im Umgang mit spezifischen Problemsituationen der hochschulischen Organisationsgestaltung gemacht? Probleme, die in Reaktion auf die eigene Arbeit auftreten oder auch solche, die organisational immanent sind und durch die eigene Arbeit gestaltend bzw. moderierend bearbeitet werden können? Können Sie auf bewährte Lösungsansätze und Handlungsmuster zur Bearbeitung solcher Problemsituationen verweisen? Dann teilen Sie uns bitte Ihre Erfahrungen mit.
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