In der eMail-Kommunikation werden relevante Informationen nicht zur Kenntnis genommen …
Problembeschreibung
Wissenschaftler.innen öffnen oder verschließen sich ihren eMails gegenüber je nach Zeitdruck und Höhe des Aufkommens. Verdruss verursacht es, wenn dabei die Auseinandersetzung mit inhaltlich unklaren oder interpretationsbedürftigen eMails nötig ist. Das sind z.B. Nachrichten mit bürokratisch anmutenden Formulierungen und solche mit einer Vielzahl von spontan nicht oder schwer verständlichen Anhängen. Dann bildet das wissenschaftliche Personal Selektionsstrategien aus: eMails werden zurückstellt oder ignoriert, wobei ersteres häufig genug auf letzteres hinausläuft. Die Folge ist, dass relevante Informationen ungelesen oder unverarbeitet bleiben.
Lösung
Um die hochschulinterne eMail-Kommunikation effektiv zu gestalten, werden Grundsätze einer organisationalen eMail-Etikette festgelegt. Diese enthält kollektiv erarbeitete Richtlinien: Es wird auf sprachliche Verständlichkeit geachtet; bürokratische Begriffe werden weitestgehend vermieden; mehrere zusammenhängende Sachverhalte werden in einer eMail komprimiert, anstatt mehrere zu versenden; Anhänge werden auf ein Mindestmaß reduziert sowie Dateinamen und Betreffzeilen erkennbar nach dem Inhalt benannt. Das gewünschte Anschlusshandeln an den eMail-Erhalt wird dem Empfänger unmissverständlich mitgeteilt.
Lösungsbeschreibung
Für das wissenschaftliche Personal stellt insbesondere die schiere Fülle an Informationen, die ihren Alltag prägt, ein Problem dar. Eine verbreitete Klage lautet, man werde mit Informationen überhäuft, die in Gänze kaum zu verarbeiten seien. Für die Vermittlung kurzer Sachinformationen sind eMails geeignet. Weniger geeignet sind sie, um komplexe oder unklare Sachverhalte zu übermitteln, die Interpretationen benötigen. Eigene Deutungen und Bedeutungszuschreibungen sind die Folge, Missverständnisse das Resultat. Durch Vereinbarungen zur eMail-Kommunikation kann dem abgeholfen werden. Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Ist vereinbart, dass CC-eMails lediglich zur Kenntnis genommen werden müssen ohne dass Anschlussaktivitäten nötig sind, so herrscht bereits beim Eingang des Schreibens eine ungefähre Gewissheit hinsichtlich des zu erbringenden Zeit- und Bearbeitungsaufwands. Das erhöht die Kapazitäten zur Informationsverarbeitung. (Soucek 2009) In organisationalen Kontexten lassen sich drei eMail-Typen unterscheiden:
Beispiele und weiterführende Informationen
Haben Sie eigene Erfahrungen im Umgang mit spezifischen Problemsituationen der hochschulischen Organisationsgestaltung gemacht? Probleme, die in Reaktion auf die eigene Arbeit auftreten oder auch solche, die organisational immanent sind und durch die eigene Arbeit gestaltend bzw. moderierend bearbeitet werden können? Können Sie auf bewährte Lösungsansätze und Handlungsmuster zur Bearbeitung solcher Problemsituationen verweisen? Dann teilen Sie uns bitte Ihre Erfahrungen mit.
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